Mai 2009 - Die Reise in die Fremde

Berichte in lockerer Folge über unsere Erfahrungen, Erlebnisse und Erinnerungen.

Hier eine Übersicht.

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Das mit dem Fotografieren ist so eine Sache. Zum einen...
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Um nach Indien zu reisen, sind im Vorfeld einige notwendige...
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In Indien kann man krank werden, sehr sogar. Im Vorfeld...
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Die Gepäckträger brachten unsere Koffer und uns durch...
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Fotografieren

Das mit dem Fotografieren ist so eine Sache.

Zum einen ist es leicht geworden. Die Entwicklung der Digitalkameras macht das Fotografieren zu einer einfachen und schnellen Sache. Gerade auf Reisen ist das praktisch, man kann tatsächlich auf die Schnelle hier und da mal knipsen, ohne sich viel Gedanken machen zu müssen, daß der Film bald alle ist, daß Filme im Reiseland so irre teuer sind uns so weiter.

Die schnellen Bilder haben aber auch Nachteile. Man schaut nicht mehr so genau hin, der Schnappschuß ist das Mittel der Wahl. Und die Standardkameras mit Display auf der Rückseite erlauben das genaue Hinschauen gar nicht mehr. Mit Sucher bzw. Spiegelreflexkamera ist man für diesen Zweck besser dran.

Trotz hoher Bildausbeute ("Jäger und Sammler" schlägt hier durch ;-) fehlen von unserer Reise aber doch einige Erlebnisse. Und das hat zwei Gründe

Der einfachere: es geht nicht immer und zeitweise ist die Lust, schon wieder ein Bild zu machen, ziemlich gedämpft. Es gibt ja auch andere Dinge zu tun und hundertprozentiges Abbild der Welt übersteigt unsere Fähigkeiten. Ganz abgesehen von der Sinnhaftigkeit.

Der schwierigere: für mich ist es nicht einfach, fremde Menschen zu fotografieren. Da habe ich eine Hemmschwelle, die je nach Situation niedriger oder höher ist. Auf Reisen bin ich oft in einer Zwickmühle. Da gibt es schöne, interessante, pittoreske Situationen und Szenen. Aber da sind eben auch Menschen beteiligt, die durchaus in ihrer Würde gekränkt sein könnten oder werden. Dieser Punkt ist schwer abzuwägen. Ich selbst möchte auch nicht x-beliebig abgelichtet werden, weil ich vielleicht gerade vorteilhaft oder lustig in der Gegend rumstehe.

So gingen einige interessante Motive nicht in die Sammlung ein, wie etwa:
  • die Gepäckträger an den Bahnhöfen, die unsere Koffer auf den Kopf wuchteten und damit treppauf, treppab bis zum Bahnsteig bzw. nach draußen liefen.
  • Die etwa zehnköpfige Familie im Ambassador, einem Auto aus den 50er Jahren. Alle auf die Rückbank bzw. den Beifahrersitz gequetscht, fröhlich nach uns guckend, während der Familienvater mit Unterstützung anderer am Kofferraum oder an einer Reifenreparatur arbeitete.
  • Die arme Familie mit drei bis vier Kindern, die in einem Hauseingang schliefen, lagerten, weil sie sonst nichts hatten.

Anfang

Der Anfang liegt, wie so vieles, im Dunkeln, sprich, in meiner fernen Jugend. Damals war es in, nach Indien zu fahren, in einem Ashram zu leben, zu meditieren, einem Guru oder Yogi zu folgen. Die Beatles und viele andere hatten es vorgemacht.

Da ich eher weltfern aufwuchs, wusste ich von den Beatles in Indien nicht viel, eigentlich gar nichts. Auslöser meines Indien-Traums war ein Fernsehbericht über die neue Stadt Auroville und deren Bewohner. In der Folge las ich etliche Bücher von und über Sri Aurobindo, dessen Wirken lange nach seinem Tod zu der Gründung von Auroville führte. Ich besorgte mir Landkarten von Indien, vom Nahen Osten, auch von Afrika, und reiste mit dem Finger über das Papier in meine Traumländer. Das war sehr aufregend.

Die Aufregung, tatsächlich die Reise zu unternehmen, habe ich mir damals nicht zugemutet. Über Europas Grenzen bin ich lange nicht hinausgekommen. Beschäftigt habe ich mich sporadisch mit der Geographie, der Geschichte und der Kultur des Landes, weniger mit der Möglichkeit, es einmal zu besuchen.

Um so überraschender bin ich / sind wir dann sehr spontan dort gelandet. Zu Christines altem indischem Brieffreund besteht seit einiger Zeit wieder Kontakt. Er hatte uns schon einmal eingeladen, allerdings zu einer Zeit, als wir nicht konnten. Seinerseits kam vor ein paar Wochen ein Besuch bei uns zustande, der zum Auslöser für uns wurde, jetzt doch noch die Reise zu wagen.

Und dann musste alles sehr schnell gehen: den Mai hatten wir sowieso für den Urlaub reserviert, der Freund war nur noch bis Ende Mai in Indien, ein Gegenbesuch war also nur zu dieser Zeit möglich und jetzt war es schon Mitte April. Vom Entschluß bis zum Reisebeginn hatten wir gerade mal zwei Wochen, in denen alles wesentliche noch zu erledigen und besorgen war: Impfungen, Reisepass, Visum, Ticket, Reiseapotheke, Reiseführer, Mückenschutz und und und. Eine Tour de Force, begleitet von den mehr als üblichen Aufregungen.

Am zweiten Mai war es dann so weit: die Koffer waren gepackt, Tickets, Visa, Pässe, Geld gut verstaut, die Kinder vorbereitet und versorgt und die Reise nahm ihren ANFANG.

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