Bangalore - Warten auf den Zug
Die Gepäckträger brachten unsere Koffer und uns durch einen Tunnel zum Bahnsteig und bis zu der Stelle, an der unser Wagen halten sollte. Und das war gut so, wir hätten das nie gefunden. Ich weiß bis heute nicht, wie man in Indien, zumal in Provinzstädten, herausfindet, an welchem Bahnsteig der Zug hält und wo die Wagen sind, wenn man reserviert hat. An diesem Bahnsteig Nr. 9 gab es zwar in regelmäßigen Abständen Anzeigen, die uns ohne Vorinformation aber nichts gesagt hätten. Der Inhalt wechselte ständig, eine der Angaben war C1, unsere Wagennummer, immerhin. Sonst gab es keine Informationen, keine Fahrpläne, keine Wagenstandsanzeiger, all diese Dinge, die man als gelernter Zugfahrer in Deutschland kennen und schätzen gelernt hat. Und den Durchsagen konnten wir mangels Sprachkenntnissen auch nicht folgen.
Die Bahnsteige waren gerammelt voll. Fast Indien-Klischee. Später erfuhren wir, dass Ferienbeginn war, alles verschoben wegen der Wahlen, und deshalb so viele gleichzeitig unterwegs waren. Und wir mittendrin.

Das Bild drückt das gar nicht so gut aus, zu sehen ist hauptsächlich ein leeres Gleis. Aber auf unserem eigenen Bahnsteig war es brechend voll. Das Bild änderte sich schlagartig, als drüben endlich ein Zug einfuhr. Jetzt wurden die Klischees tatsächlich bedient:

Massenhaft stiegen (junge) Männer auf die Wasserrohre zwischen den Gleisen. Von dort konnten sie als erste von der anderen Seite in die Waggons, während die auf dem Bahnsteig Wartenden erst die ankommenden Fahrgäste aus dem Zug lassen mussten. Das dauerte ziemlich lange, weil der bei seiner Ankunft schon überfüllt war.
Der Zug fuhr seeehr langsam ein, weniger als Schritttempo. Das war auch gut so, bei dem Andrang. Das galt dann auch für unseren Zug, als der endlich kam, mit über einer halben Stunde Verspätung, obwohl er erst in Bangalore startete. Dafür waren wir aber vor der Zeit in Mysore, das war wohl alles eingeplant.
An unserem Bahnsteig kamen wir mit einem Familienvater ins Gespräch bzw. er mit uns. Da hatten wir die ersten Erfahrungen mit "Where are you from?" und "What's your name?". Die Familie war gerade auf dem Heimweg von einem Treffen mit einem potentiellen Bräutigam für die Tochter und dessen Familie. Für die Bräutigamsuche hatten sie mit verschiedenen Familien, die für Ihren Sohn eine Braut suchten, Termine für Besuche gemacht, um sich gegenseitig kennenzulernen. Nach den Besuchen wird in beiden Familien diskutiert, ob der / die andere jeweils passt und anschließend dafür oder dagegen entschieden. So weit wir verstanden haben, redet die Tochter dabei mit, immerhin. Wie die Familien sich überhaupt kennenlernen, wissen wir nicht, haben wir nicht getraut zu fragen.
Der Familienvater bestätigte uns nochmal, dass wir an der richtigen Stelle stünden, und als der Zug kam, waren wir froh, reserviert zu haben, samt a/c - Aircondition. Alle anderen Wagen waren ohne Reservierung und wurden entsprechend belagert. Und zwischen den Wagen gab es keine Verbindung, man hätte gar nicht wechseln können unterwegs. Trotzdem dauerte es eine Weile, hineinzukommen, weil das Personal drinnen keine Ahnung was noch zu tun hatte. Dann sassen wir endlich, und der Zeit auf den Fotos nach zu schließen, war es eher drei Uhr statt der fahrplanmäßigen zwei, als der Zug schließlich losfuhr.
Die Bahnsteige waren gerammelt voll. Fast Indien-Klischee. Später erfuhren wir, dass Ferienbeginn war, alles verschoben wegen der Wahlen, und deshalb so viele gleichzeitig unterwegs waren. Und wir mittendrin.

Das Bild drückt das gar nicht so gut aus, zu sehen ist hauptsächlich ein leeres Gleis. Aber auf unserem eigenen Bahnsteig war es brechend voll. Das Bild änderte sich schlagartig, als drüben endlich ein Zug einfuhr. Jetzt wurden die Klischees tatsächlich bedient:

Massenhaft stiegen (junge) Männer auf die Wasserrohre zwischen den Gleisen. Von dort konnten sie als erste von der anderen Seite in die Waggons, während die auf dem Bahnsteig Wartenden erst die ankommenden Fahrgäste aus dem Zug lassen mussten. Das dauerte ziemlich lange, weil der bei seiner Ankunft schon überfüllt war.
Der Zug fuhr seeehr langsam ein, weniger als Schritttempo. Das war auch gut so, bei dem Andrang. Das galt dann auch für unseren Zug, als der endlich kam, mit über einer halben Stunde Verspätung, obwohl er erst in Bangalore startete. Dafür waren wir aber vor der Zeit in Mysore, das war wohl alles eingeplant.
An unserem Bahnsteig kamen wir mit einem Familienvater ins Gespräch bzw. er mit uns. Da hatten wir die ersten Erfahrungen mit "Where are you from?" und "What's your name?". Die Familie war gerade auf dem Heimweg von einem Treffen mit einem potentiellen Bräutigam für die Tochter und dessen Familie. Für die Bräutigamsuche hatten sie mit verschiedenen Familien, die für Ihren Sohn eine Braut suchten, Termine für Besuche gemacht, um sich gegenseitig kennenzulernen. Nach den Besuchen wird in beiden Familien diskutiert, ob der / die andere jeweils passt und anschließend dafür oder dagegen entschieden. So weit wir verstanden haben, redet die Tochter dabei mit, immerhin. Wie die Familien sich überhaupt kennenlernen, wissen wir nicht, haben wir nicht getraut zu fragen.
Der Familienvater bestätigte uns nochmal, dass wir an der richtigen Stelle stünden, und als der Zug kam, waren wir froh, reserviert zu haben, samt a/c - Aircondition. Alle anderen Wagen waren ohne Reservierung und wurden entsprechend belagert. Und zwischen den Wagen gab es keine Verbindung, man hätte gar nicht wechseln können unterwegs. Trotzdem dauerte es eine Weile, hineinzukommen, weil das Personal drinnen keine Ahnung was noch zu tun hatte. Dann sassen wir endlich, und der Zeit auf den Fotos nach zu schließen, war es eher drei Uhr statt der fahrplanmäßigen zwei, als der Zug schließlich losfuhr.